Die Sturm Schwester - Lucinda Riley
Literatur

Rezension – Die Sturm Schwester von Lucinda Riley

Vor ganz langer Zeit habe ich bereits den ersten Teil von Lucinda Rileys Mehrbändigen Romanen rezensiert. Jetzt ist der zweite an der Reihe: Die Sturm Schwester. Zwischen Musik, Trauer und neuem Leben ein weiterer fesselnder Band, der ab und zu etwas langatmig ist und den Leser nach wie vor mit Fragen zurücklässt.

Zur Autorin

Lucinda Riley wurde 1968 in Irland geboren und lebt heute zusammen mit ihrer Familie in Norfolk im Osten Englands. Die Ende Vierzigjährige liebt es zu reisen und die Welt zu entdecken – als Kind lebte sie mehrere Jahre in Bangkok und ist den Orten nach wie vor sehr verbunden. Bekannt wurde Lucinda Riley durch ihre Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin, die sie für die Schreiberei nach hinten stellte. 2012 kam ihr an Silvester beim Blick in den Himmel die Idee zur Bücherreihe.

Zum Inhalt

Ally d’Aplièse steht an einem Wendepunkt: Ihre Karriere als Seglerin strebt einem Höhepunkt entgegen, und sie hat den mann gefunden, mit dem sich all ihre Wünsche erfüllen. Da erhält sie plötzlich die Nachricht vom Tod ihres geliebten Vaters. Ally kehrt zurück zum Familiensitz am Genfer See, um den Schock gemeinsam mit ihren Schwestern zu bewältigen. Sie alle wurden als kleine Mädchen adoptiert und kennen den Ort ihrer Herkunft nicht. Aber nun erhält Ally einen mysteriösen Hinweis durch ein Buch in der Bibliothek ihres Vaters: die Biographie eines norwegischen Komponisten aus dem 19. Jahrhundert. Ally begibt sich in das raue Land im Noden – und es eröffnet sich ihr eine ungeahnte Wahrheit…

Mein Fazit

Wie schon beim ersten Teil aus der Schwestern-Reihe bildet der Ausgangspunkt der Tod des geliebten Adoptivvaters Pa Salt und geht dann über in eine Geschichte auf zwei Ebenen.

Im ersten Abschnitt des Buches, wie schon in Band 1, kehren die Schwestern auf das Anwesen am Genfer See – Atlantis – zurück, diesmal aus der Sicht von Ally beschrieben. Pa Salt hat allen sechs Schwestern einen Hinweis zu ihrer wahren Herkunft hinterlassen. Während es die älteste Schwester, Maia, nach Brasilien verschlagen hatte, sucht Ally im Hohen Norden nach ihren Wurzeln – ständig begleitet von dem Thema Trauer. (Um nicht zu spoilern, was mir schon öfters in meinem Leben passiert ist, gehe ich hier nicht darauf ein.). Riley schafft es in gekonnt gewohnter Manier den Leser schnell in das Buch hinein zu holen, Sympathie für die Protagonistinnen zu entwickeln und die Neugier für die Entwicklung zu wecken.

Auf der zweiten Ebene finden wir uns in Christiana (heutiges Oslo) im Jahr 1875 wieder. Anna, ein einfaches junges Bauernmädchen vom Land, begeistert mit ihrer engelsgleichen Stimme. Ein Mäzen nimmt sich ihrer an, holt sie in die Stadt, und bringt sie als Sängerin der Solveig aus dem Stück „Peer Gynt“ von Ibsen groß raus. Während der Zeit im Orchester, verliebt sich die junge Sängerin in den begabten Klavier- und Flötenspieler Jens Halvorsen. Fast schon klischeehaft ist der weitere Verlauf der Liaison geprägt von Eifersucht, aufstrebender und verlorener Karriere, Verlust uvm. Hier war für mich das geschichtliche Setting und die wie immer sehr gut recherchierten Fakten rund um Halvorsen und den Pianisten Edvard Hagerup Grieg (komponierte Peer-Gynt-Suite) spannender, die immer wieder in die Suche von Ally nach ihrer Vorfahren reinspielen.

Abschließend lässt sich sagen: Das Buch ist wie immer gut geschrieben. Manche Abschnitte könnte man auf nur wenige Seiten zusammenkürzen, um den Roman nicht unnötig zu strecken.  Nach wie vor bleiben aber dieselben Fragen, wie nach dem Lesen des ersten Bandes, für mich offen: Wieso adoptiert Pa Salt nur Mädchen, wieso jeweils mit so spannenden geschichtlichen Hintergründen, welche Rolle wird er noch spielen und was wird man von ihm und seinem Tod noch erfahren?

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